Warum ist eine Vitamin C Hochdosisinfusion sinnvoll?
Bei einer Vitamin C-Infusionstherapie (auch Vitamin C-Hochdosistherapie) wird das
hochdosierte Vitamin C direkt über die Blutbahn verabreicht.
So werden Vitamin C-Mangelzustände in Folge von Erkrankungen ausgeglichen, wenn
dieser Mangel nicht durch die Essensaufnahme oder durch Nahrungsergänzungsmittel
ausgeglichen werden kann.
Ein starker Vitamin-C-Mangel kann vorliegen bei/nach:
- akuten und chronischen Infektionen
- unausgewogener Ernährung
- chronisch entzündlichen Erkrankungen, z. B. Arthritis
- chronischer Müdigkeit
- Aufnahmestörungen im Darm
- Operationen
- Rauchern
- verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit
- erhöhter Erschöpfbarkeit und Reizbarkeit
- verminderter Infektresistenz
Vitamin C ist unter anderem an Stoffwechselvorgängen des Hormon- und Nervensystems
und an der Regulation des Fettstoffwechsels beteiligt.
Es dient der Bildung sowie dem Funktionserhalt von Knochen und Bindegewebe. Ebenso aktiviert und stabilisiert das Vitamin die körpereigene Abwehr.
Bei entzündlichen Erkrankungen und nach schweren Verletzungen kann der Vitamin-C-
Bedarf erhöht sein. Auch Raucher, Krebspatienten oder Menschen mit chronischen
Erkrankungen, die häufig physischen oder psychischen Stresssituationen ausgesetzt sind,
benötigen mehr Vitamin C. Menschen mit einer verminderten Resorptionsfähigkeit des
Darms können von einer Infusion mit hochdosiertem Vitamin C ebenfalls profitieren.
Vitamin C fördert innere Ausgeglichenheit, eine stabile Psyche, erholsamen Schlaf und
gesunde Knochen.
Wie läuft die Vitamin-C-Behandlung ab?
Wenn Sie einen Termin für eine Vitamin-C-Infusion vereinbart haben, erhalten Sie das Vitamin C mit Hilfe eines Infusionssystems direkt in Ihre Venen infundiert. Der Pieks ist der gleiche wie bei einer Blutabnahme. Meist dauert die Vitamin C-Infusion ca. 20 bis 30 Minuten.
In der Regel sind 4-5 Infusionen im wöchentlichen Rhythmus sinnvoll.
Die Kosten für die Vitamin C-Hochdosistherapie als Infusionstherapie werden von den
gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen
Bitte sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
Ihr Team der Praxisklinik
Ergänzung: Vitamin C-Infusionen Datenlage in der Supportiv-Therapie
Ein kürzlich erschienenes Review beschreibt hochdosiertes intravenöses (iv) Vitamin C als einen vielversprechenden Multi-Targeting-Wirkstoff in der supportiven onkologischen Behandlung [1]. Hochdosiert tötet Vitamin C in experimentellen Studien selektiv Tumorzellen ab. In klinischen Studien verbessert es die Lebensqualitat und Immunfunktion. Chemotherapeutisches Potential und eine Verbesserung der Lebensqualität widersprechen sich auf den ersten Blick. Aber die Effekte sind physiologisch erklärbar. denn Vitamin C wirkt in hohen Dosen – diese sind nur mittels Infusion erzielbar
– prooxidativ auf Tumorzellen und antioxidativ auf gesundes Gewebe [2].
Operation, Chemotherapie und Bestrahlung sowie die subklinische Entzündung im Tumorgewebe induzieren oxidativen Stress und dadurch einen Vitamin-C-Mangel. Dieser
ist in zahlreichen Studien nachgewiesen, wird aber in der täglichen Praxis noch zu selten berücksichtigt [2]. Dabei hat ein Vitamin-C-Mangel nicht nur Einfluss auf die Lebensqualität, sondern wahrscheinlich auch auf die Prognose. Denn niedrige Vitamin-C-Konzentrationen im Blut und Tumorgewebe sind mit kürzeren Überlebenszeiten assoziiert [2-4]. Die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie(≥7.5g) lindert Fatigue und verbessert die Lebensqualität von Krebspatienten [5,6]. Symptomatisch geben Betroffene vor allem geringere Score-Werte für Fatigue, Depressionen, Schlafstörungen, Schmerzen und gastrointestinale (GI)-Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Appetitverlust an. Parallel wird eine signifikante Verbesserung der physischen, emotionalen und kognitiven Funktionen beobachtet [5].
Literatur:
- Bottger F et al: J Exp Clin Cancer Res 2021, 40, 343, doi:10.1186/
s13046-021-02134-y - Carr AC, Cook J: Front Physiol 2018, 9, 1182, doi:10.3389/
fphys.2018.01182 - Mayland CR et al: Palliat Med 2005, 19, 17-20,
doi:10.1191/0269216305pm9700a - Campbell EJ et al: BMC Cancer 2019,19, 307, doi:10.1186/s12885-019-5503-x