Mammakarzinom: Ultraschall entdeckt ‚Intervallkarzinome‘
Nicht ganz aktuell, aber nochmals aus aktuellem Anlass:
Da viele Patientinnen nicht genau wissen, was alles möglich und sinnvoll ist, möchten wir Sie zum Thema Brustkrebs noch einmal informieren:
Bonn – Seit 2005 bieten Krankenkassen Frauen in Deutschland die Teilnahme am nationalen Mammografie-Screening-Programm an, dessen Ziel es ist, möglichst viele Brustkrebsfälle früh zu erkennen und zu behandeln. Wie erste Auswertungen zeigen, werden im Screening nicht sämtliche Brustkrebserkrankungen erkannt. So ergab die Datenauswertung von fast 880 000 Screening-Teilnehmerinnen in Nordrhein-Westfalen: Bei über 2000 zunächst als unauffällig eingestuften Frauen wurde noch vor der nächsten regulären Mammografie Brustkrebs entdeckt. „Einige dieser Karzinome waren bei der ersten Mammografie nicht sichtbar, andere Gewebeauffälligkeiten wurden vielleicht für harmlos angesehen, weitere Tumore werden auch übersehen“, berichtet Professor Alexander Mundinger, Direktor des Zentrums Radiologie der Niels-Stensen-Kliniken in Osnabrück. Daneben gebe es aber auch echte Intervallkarzinome, die zwischen den Untersuchungsterminen entstehen. „Intervalltumore wachsen häufig sehr schnell, viele sind bei der Diagnose bereits größer als zwei Zentimeter“, so Mundinger. Sind zum Zeitpunkt der Diagnose bereits die Lymphknoten befallen, könnten sich die guten Heilungschancen beim Brustkrebs verschlechtern.
Intervallkarzinome treten häufiger bei Frauen mit einer hohen „Brustgewebedichte“ auf. Diese Frauen, die einen vergleichsweise hohen Anteil an Milchdrüsen und Milchgängen und einen geringeren Anteil an Fettgewebe aufweisen, haben allgemein ein höheres Brustkrebsrisiko. Für sie bietet sich ein jährlicher Brustultraschall an. In einer US-Studie hat sich diese, für die Patientin völlig risikofreie Untersuchung, als ebenso effektiv erwiesen wie eine zusätzliche Mammografie im Abstand von nur einem Jahr. „Durch die Kombination beider Verfahren im Abstand von einem Jahr und die Möglichkeit, im Zweifelsfall eine Kernspintomografie anzuschließen, wurde die Zahl der Intervalltumore deutlich gesenkt“, erklärt Experte Mundinger.Das neue Österreichische Screening-Programm sieht deshalb bei allen Patientinnen mit hoher Brustdichte eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung vor. „Auch die deutsche Leitlinie zur Untersuchung der weiblichen Brustdrüse fordert, dass die Mammografie bei einer dichten Brustdrüse durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt werden sollte“, berichtet Professor Friedrich Degenhardt, Leiter des DEGUM Arbeitskreises Mammasonografie und Leiter des Brustzentrums Bielefeld-Herford. Diese Vorgabe werde jedoch nur begrenzt umgesetzt, da diese Ultraschalluntersuchung in der Regel eine Selbstzahlerleistung ist, welche die Versicherte privat zahlen muss. Aktuell verfügt Deutschland nicht über die finanziellen und personellen Ressourcen, flächendeckend jeder Screening-Patientin mit hoher Brustdichte eine zusätzliche Screening-Ultraschalluntersuchung anzubieten. Der Leiter des Arbeitskreises Mammasonografie der DEGUM rät Frauen, die eine Ultraschalluntersuchung der Brust wünschen, sich eine Einrichtung mit einem leistungsstarken Ultraschallgerät zu suchen. „Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Mammasonografie zugelassenen Schallköpfe mit einer Schallfrequenz von sieben Megahertz reichen für die Darstellung kleiner Strukturen nicht aus“, so der Experte. Für ein verlässliches Ergebnis sollten die Ultraschallköpfe eine Schallfrequenz von zehn bis 15 Megahertz aufweisen. In Brustzentren und anderen gynäkologischen Abteilungen würden solche „High End Scanner“ seit Jahren verwendet.
Nach einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Den detaillierten Originalartikel finden Sie hier.
Auch wir in der Praxisklinik Wuppertal verfügen über einen solchen Ultraschallschallkopf und können somit diese Untersuchung anbieten.
Wenn Sie einen Termin vereinbaren möchten, dann klicken Sie hier auf das Logo.